Philipp Brunschwiler von Polydual: «Ideen entwickle ich im eigenen Dialog. In meinem Kopf sind ganz verschiedene Persönlichkeiten, die ständig miteinander reden»
Philipp Brunschwiler hat sich entschieden, als «kreativer Söldner» zu arbeiten und so Jedem sein Knowhow zugänglich zu machen. Der Branddesign-Manager und Inhaber von Polydual bietet seinen Kunden von der ersten Idee bis zur Umsetzung alles für den stilvollen Markenraum. Er pflegt ein Zusammenspiel zwischen Perfektion und Pragmatismus, Stil und Style sowie Kontrolle und Emotion. Durch diese vertikale Ausrichtung profitiert die Kundschaft vom Briefing bis zur Projektübergabe von seinem fundierten Wissen und seiner langjährigen Erfahrung.

«Am Anfang steht immer der Austausch mit der Inhaberin oder dem CEO eines Unternehmens, denn Markenführung ist Chefsache», sagt Philipp Brunschwiler, Branddesign-Manager und Inhaber von Polydual. Als Polydesigner3D mit langjähriger Erfahrung und durch seine Ausbildung zum Marketing- und Brandmanager kann er mit seinem Unternehmen die ganze Palette einer grossen Kreativ-Agentur anbieten. Im Fokus stehen alle Elemente für den bewusst stilvollen Markenraum. «Das Wort Polydual umschreibt mein breites Leistungs-Spektrum: Von der Theorie bis hin zur Umsetzung ist bei mir alles aus einer Hand», erklärt der Winterthurer, der seit 2004 in Luzern lebt. Philipp Brunschwilers Anspruch an den visuellen Auftritt ist designorientiert und emotional.

 

Making of POLYDUAL-Axent Bathroom 2018, Foto: Ben Huggler

Pragmatische Lösungsansätze und grossartige Gestaltungsideen
Wie wichtig es ist, einen Polydesigner3D früh in die Gestaltung eines Produkt-Kataloges einzubeziehen, zeigte für Philipp Brunschwiler das Bathroom Set-Design-Projekt von Axent Switzerland, dem er sich zusammen mit dem CEO, dem Werber (Cruelles Agence) und dem Fotografen (Ben Huggler) annahm. Denn am Anfang stehen jeweils die markenorientierten Bildwelten: Materialmuster und Setdesign-Skizzen definieren das Wie und Wo während der Planung. Ideen entwickelt er im eigenen Dialog, wie er erläutert: «In meinem Kopf sind ganz verschiedene Persönlichkeiten, die ständig miteinander reden und auf der Suche sind nach Ideen. Mein Bauch und mein Herz gehören auch in dieses Team.» Aus diesem Durcheinander entstehen schlussendlich pragmatische Lösungsansätze und grossartige Gestaltungsideen: Ideen, welche schon auf dem Prüfstand der Realisation waren, die bewegen, die umsetzbar und vor allem ästhetisch sind.


Der Star ist das Produkt, nicht der Raum
Produkt-Fotoshoots, wie das Bathroom Set, findet Philipp Brunschwiler besonders anspruchsvoll, da sie im Kontext mit Räumen wahrgenommen werden sollen: «Der Star muss immer noch das Produkt sein und nicht der Raum. Die Ausgestaltung soll aber ein Image kreieren, welches sowohl das Produkt als auch die Marke unterstützt, betont der Branddesign-Manager. Das Womit und das Warum gilt es entsprechend für alle klar aufzuzeigen. Zusammen mit einem Zimmermann und einem Plattenleger baute Philipp Brunschwiler zwei Sets auf, welche für die Ansprüche an Lichtsituationen und Kameraeinstellungen ausgerichtet waren. Die Wände wurden für die Montage der Toiletten und der Waschtische ausgelegt, daher waren sie stabil gebaut und relativ schwer.
Weil bei einem solchen Shoot ganz viele Disziplinen zusammenkommen, ist Philipp Brunschwiler von der Planung bis zur Realisation bei den meisten Schritte involviert. Vom Kickoff-Meeting bis zum letzten Shoot vergingen acht Wochen mit zehn Arbeitstagen. Während vier Tagen wurde geshootet und es entstanden hunderte von Fotos. 45 Bilder schafften es schlussendlich in den Katalog.

 

Making of POLYDUAL-Axent Bathroom 2018, Foto: Ben Huggler

Leidenschaft für jedes Bild bis zum Schluss aufrechterhalten
Die grosse Herausforderung bestand bei diesem Projekt darin, zu wissen, welche Details nur auf dem Set vor Ort umgesetzt und welche Elemente am Computer nachträglich korrigiert werden können. Die Location war sehr speziell und der Zeitdruck gross. Gleichzeitig beinhalteten die Arbeiten aber eine enorme Bandbreite: Von der Ideenfindung über die eigenständige handwerkliche Umsetzung, von einfachen Schreinerarbeiten und Malerarbeiten bis zur Produktion von Treppen, Podesten und Wänden sowie der Montage der Bäder und vom Tapezieren bis hin zum Kreieren von Hilfsmitteln gehörte alles dazu. Zudem mussten Anlieferungen koordiniert und bei der Beleuchtung und dem Requisitenstyling Fotoassistenz geleistet werden. Philipp Brunschwiler erinnert sich: «Bei diesem Projekt waren die unheimlich vielen unterschiedlichen Produktkombinationen eine zusätzliche Herausforderung. Es war zu jedem Zeitpunkt volle Konzentration gefragt und es galt, die Leidenschaft für jedes Bild bis zum Schluss aufrecht zu halten.»

 

 

Making of POLYDUAL-Axent Bathroom 2018, Foto: Ben Huggler

Vielseitigkeit und Leidensfähigkeit sind gefragt
Bei einem solchen Auftrag kreisen viele Gedanken in Philipp Brunschwilers Kopf: Welche Artikel haben wir schon fotografiert? Haben wir alle Produkte eingesetzt und welche werden mehrfach verwendet? Welches Waschbecken braucht welchen Waschtisch? Wie und wo wird dieser montiert? Welche Produkte werden in welchem Raum zusammen fotografiert? Und so entstanden bei diesem Fotoshoot Kombinationen über Kombinationen. Auch bei 45 Grad im Schatten, Staub und langen Arbeitstagen sowie -nächten sorgte das ganze Team für ein effizientes und erfolgreiches Resultat.
Ein grosser Vorteil des Branddesign-Managers ist seine Vielseitigkeit, wie das geschilderte Projekt beweist: «Die weitreichenden Kenntnisse in der Gestaltung von Raum und Geist machen meinen Job spannend und immer anspruchsvoll. Das wichtigste jedoch ist die Zusammenarbeit mit Profis.»

 

Foto: Ben Huggler

50 Prozent der Arbeit ist die Kommunikation mit allen Beteiligten
Philipp Brunschwilers Arbeiten zeichnen sich durch den Fokus auf einen attraktiven, differenzierten sowie glaubwürdigen Stil aus und seine Resultate sind immer persönlich. Denn Stil hat für ihn viel mit Kunst zu tun: «Wie man sich kleidet, sich einrichtet, wie man spricht, wie man auftritt – mit allem lässt man Stil erkennen. Das hat nichts mit der Stilrichtung zu tun, sondern ob alles zusammenpasst.» Genau diese bewusste Kombination verschiedenster Elemente ist seine Kunst. Nebst dem ganzen Sachverstand braucht es für ihn ein Gefühl für Geschichte, Herkunft, Handwerk und Stil.
Bevor er eine Idee entwickelt bzw. umsetzt, muss das Verständnis für Design- und Markenführung geschult werden: «Dazu gehört auch das Kontrollieren von Prozessen und Abläufen. Auf dem Lösungsweg verschiebt sich so manches Ziel, darum gilt es ständig die Zusammenhänge aufzuzeigen und Lieferanten, Produzenten sowie Handwerker zu koordinieren. Durch die Zusammenarbeit mit mir erhalten die Auftraggeber Planungssicherheit.» Die Kommunikation mit allen Beteiligten macht etwa 50 Prozent seiner täglichen Arbeit aus: Abfragen von Vorstellungen und Erwartungen ist das A und O.

Mit offenen Augen und offenem Herzen unterwegs
Das Visualisieren von Erwartungszusammenhängen und das Beschreiben von Zielen fordert den Branddesign-Manager genauso kreativ wie das Entwickeln von Ideen: Das Resultat soll immer neu, einzigartig und besonders sein, wie Philipp Brunschwiler betont: «Dies gelingt mir, weil ich mit offenen Augen und offenem Herzen durch die Welt gehe. Inspirationen hole ich mir digital und auch auf Messen.»

Fotos von Ben Huggler: benhuggler.com

 

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